In was für einer Welt wollen wir leben ?

Denk ich an Deutschland in der Nacht ,

Dann bin ich um den Schlaf gebracht,

Ich kann nicht mehr die Augen schließen,

Und meine heißen Tränen fließen………

Heinrich Heine

Dieses Gedicht von Heinrich Heine gefällt mir sehr . Es beschreibt die Sehnsucht nach einer sicheren und besseren Heimat . Einen Ort, an dem man akzeptiert wird ,wie man ist.

Über die Jahre haben das starke Bevölkerungswachstum und unterschiedlichen religiösen Ansichten den Blick auf die Konflikte dieser Welt geschärft.

Die meisten Berichterstattungen im Fernsehen kommen denjenigen, die am meisten unter den beschriebenen Zuständen leiden, nicht zugute (also diejenigen Menschen, die aufgrund bestimmter Herkunftsländer oder Religionszugehörigkeiten als Ausländer kategorisiert werden). Die zumeist einseitig negative mediale Darstellung verschlimmert diese Tatsache sogar. Der Innenminister der Bundesrepublik, Herr Seehofer, folgt leider ebenfalls den rechten Argumentationslinien hier im Land und stellt Migration und Integration damit populistisch als kernursache für die jetzige Situation in Deutschland dar.

Wichtig wäre jedoch eher ein ernstgemeinter Dialog der Kulturen und Religionen, um ernsthafte Aufklärung zu betreiben. Niemand braucht eine akademische Bildung, um zu bemerken, wann Menschen ungerecht behandelt werden. Dazu reichen das „Bauchgefühl“ und der gesunde Menschenverstand.

Ich selbst versuche sowohl im privaten Umfeld als auch im Berufsleben und in der Öffentlichkeit auf rassistische Strukturen und Denkweisen aufmerksam zu machen, auch wenn es es oft beschwichtigend oder verständnislos klingt, man übertreibe oder man bilde sich derartige Vorkommnisse nur ein. Im öffentlichen Mediendiskurs wird so ein Abtun einer subjektiv empfundenen Ungerechtigkeit „Ereignis von lediglich lokaler Bedeutung“ genannt – eine zynische Formulierung, über die sich deutsche Populisten sogar schon lustig machen. Ein hochrangiger deutscher Politiker meinte sogar einmal, zu oft zu lesende Berichte über gewisse Ereignisse könnten die Bevölkerung „beunruhigen“ – eine hervorragende Steilvorlage für rechte Demagogen…

Wir brauchen also mehr Sichtweisen in den Medien, verschiedene Blickwinkel, solche, die den Lebensrealitäten aller Menschen gerecht werden. Leider ist es zur Zeit kaum vorstellbar, das es in naher Zukunft einen grundlegenden Wandel im öffentlichen (und politischen) Bewusstsein gibt. Wichtig ist daher, dass man sich Räume schafft, in dem man sich gegenseitig akzeptiert und nicht versucht, jemanden in eine Rolle zu pressen (oder sich selbst hineinpressen zu lassen). Wir erkennen unsere Unterschiedlichkeiten an und lassen uns nicht spalten. Im Extremfall lässt man sich einfach in Ruhe und geht sich aus dem Weg – der einfachste Weg, Konfrontationen zu vermeiden. Er funktioniert allerdings nur im persönlichen Umgang miteinander, nicht jedoch bei festgefahrenen gesellschaftlichen Strukturen, bei denen es dem Anschein nach keinen „Plan B“ gibt.

Von der Politik fordere ich also klare Sanktionen für Rassismus auf struktureller Ebene. Mit Rechts- extreme Gruppierungen sollte sich konsequenter auseinandergesetzt werden , um dadurch Missstände beseitigen zu können.

Pauschalisierende Aussagen gehören nicht in den öffentlichen Diskurs, diese führen zu gegenseitigem Hass, wenn niemand willens und in der Lage ist, sachgerecht zu argumentieren. Ein freier Meinungsaustausch kann effektiv nur dann umgesetzt werden, wenn alle Menschen ungeachtet von Religionszugehörigkeit, sozialem Staus, ethnischer Zugehörigkeit oder Sexualität mediales Gehör erhalten.

Als Bürger Europas sollten wir an Wahlen teilnehmen, sofern es uns möglich ist (unter anderem je Maßgabe unseres Staatsbürgerschaftsstatus).

Die vor uns liegende Europawahl betrifft alle Bürger der Europäischen Union auf unterschiedlicher Weise. Es gilt, neu verursachte zwischenmenschliche Konflikte oder schon länger andauernde, bei denen unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, zu lösen.

Auch wenn viele von uns das Gefühl haben, die Europawahl hätte nicht direkt mit uns zu tun. Trotz der Standardfrage „Warum soll ich überhaupt wählen?“ haben Gesetze und Verordnungen, die auf europäischer Ebene verabschiedet werden, natürlich auch Einfluss auf die Bürger in Deutschland. Durch die Europawahl können wir Abgeordnete wählen, die für uns und unsere Bedürfnisse im Parlament sitzen, die uns vertreten.

In diesem Jahr findet die Europawahl vom 23.05.2019 – bis zum 26.05.2019 statt.

Am 26.05.19 kann jeder Bürger in Deutschland wählen. Ich rate dazu, denn ein treffendes deutsches Sprichwort sagt: „Kleinvieh macht auch Mist.“

Noomi

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