Sich schlau machen!

Was tun bei Diskriminierung?

Mein Vater hatte es in Deutschland sehr, sehr schwer gehabt. Bei einem Spaziergang haben Deutsche die Straßenseite gewechselt. Manch einer hat ihn darauf angesprochen, ob er denn auch Deutsch spräche. Jedes Mal, wenn er diese Frage bejahte, war die Folge sowas unglaublich Dummes wie: „Ah, ok, gut zu wissen, ich dachte immer, Schwarze wären gar nicht in der Lage, eine Sprache zu erlernen.“ Das ärgerte meinen Vater so sehr, dass er auf derartige Fragen nicht mehr antwortete.

Auf der Arbeit wurde er jeden Tag von seinen Arbeitskollegen beleidigt. Diese Art von psychischer Gewalt setzte ihm so zu, dass er sich erst nach langer Zeit traute, sich bei seinem Vorgesetzten zu beschweren, der jedoch nie auf seine Beschwerden einging, ganz im Gegenteil: Dieser beleidigte ihn als N***** und Affen, worauf mein Vater kündigte.

Später dann zog er nach Ghana zurück, weil er die Situation hier nicht mehr ertragen konnte.

Im Dezember 2013 wurde eine neue internationale Dekade der Un-Generalversammlung beschlossen. Die Vereinten Nationen einigten sich darauf, die Anerkennung und gerechte Entwicklung von Menschen mit afrikanischer Abstammung zu fördern, um Rassismus und Diskriminierung entgegenzuwirken.

Menschen afrikanischer Abstammung sind jedoch immer noch immer wieder Diskriminierung  ausgesetzt, nicht nur auf der Straße, sondern auch auf ihren Arbeitsstellen. Viele der Betroffenen kennen ihre Rechte nicht, resignieren oder ergreifen im Sinne des Wortes die Flucht.

Die UN hat natürlich ein Papier verfasst, worin genau beschrieben wird, was als Rassismus und Diskriminierung gewertet wird (oder werden kann) und wie diese in bestimmten Handlungsfeldern unterbunden werden können. Auch wird die Staatengemeinschaft dazu aufgefordert, Diskriminierung zu unterbinden.

 

Ich bin aber trotzdem froh darüber, dass diese UN–Dekade der Menschlichkeit ins Leben gerufen wurde und man nun ein Stück weit das Gefühl hat, auch Menschen mit afrikanischer Abstammung würde ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Dasselbe gilt für das Gleichstellungsgesetz, worauf sich jede Person berufen kann, die im Alltag auf irgendeine Weise Diskriminierung erfährt.

Also, informiert Euch , liebe Leser! Für meinen Vater kommt diese Information leider zu spät. 

Wer Interesse an der besagten (PDF-)Datei über diese UN–Dekade auf Deutsch hat, kann uns gerne per E-Mail kontaktieren.

 

Noomi