Meine Meinung: Hassismus

Teil 1

Nein, liebe LeserInnen, das ist kein Tippfehler meinerseits und auch keine Nachwirkung diverser Silvesterfeten. Die Idiotologien (auch kein Tippfehler), die Verantwortlichen der Parteien und aus der Medienlandschaft sind keine Hilfe bei der Eindämmung von Haßkriminalität. Gerade jetzt, als deutlich wird, dass wir den bisher eingeschlagenen Kurs des unbegrenzten Wachstums nicht mehr durchhalten, bieten sich mit den Kriegsflüchtlingen, den Wirtschaftsflüchtlingen, den Klimaflüchtlingen und den Migranten bequeme neue Sündenböcke für die Klientelpolitik der Regierung. Statt den Tod auf dem Meer zu erleiden, sollten sie eigentlich Wohlstand, Frieden und Fortschritt in der Heimat erleben, doch während sich hierzulande alle weit weg davon in gewohnter jahrzehntelanger Sicherheit wähnen, ist diese in den Herkunftsländern eben nicht mehr vorhanden. Meinen afrikanischen Freunden hier so etwas abzusprechen, ist deshalb gelinde gesagt absurd. Die deutsche Frage nach der Verhinderung der Fluchtursachen ist meines Erachtens reine Schaumschlägerei. Wenn ungerechte Handelsverträge, von außen angezettelte Bürgerkriege, Verschuldung und nicht zuletzt das Verhalten eigener habgieriger und skrupelloser „Eliten“ die Afrikaner (und andere) in die Flucht treiben, kann ja wohl in den letzten Jahrzehnten mit der „Entwicklungshilfe“ doch nicht alles so glatt gelaufen sein wie behauptet.

 

Europaweit sind jedoch extremistische Scharfmacher und gewaltbereite „Aktivisten“ fleißig dabei, auf die Züge von relevanten und richtigen Protestbewegungen in punkto Gleichberechtigung, Korruption, Umwelt- und Klimaschutz sowie Antirassismus aufzuspringen und diese gutgemeinten Aktionen durch Gewalt zu radikalisieren. Damit werden sie diffamiert und sind tatsächlich nur noch als Feigenblatt nützlich. Solange sich alle wegen irgendwelcher -ismen gegenseitig bekämpfen und nicht etwa die wahren Gründe für die Unruhe in der Bevölkerung, ist doch alles in Ordnung (Vorsicht, Zynismus…). Irrationalität als Lebensentwurf, voll krass. Es gibt keine stilvolle Problemanalyse und praktische Lösungsansätze mehr, sondern nur noch Abgrenzung, Vorwürfe, Haß und Schützengrabenmentalität. Übrigens kein Selbsthaß der Hassenden für ihre eigenen Fehler, dies sei nur nebenbei bemerkt. Eine Wagenburgmentalität: Wer nicht bei uns ist, ist der Fremde, und wer fremd ist, ist der Feind. Außerdem ist den Menschen gemein, dass die Herde geführt werden muss, und wer das tut, bestimmt den Kurs. Wer stehenbleibt oder ausschert, bleibt allein zurück und wird gefressen – im wahrsten Sinn des Wortes… Es wird gebetsmühlenartig so viel von Toleranz geredet, das dieser Begriff schon abgenutzt wirkt. Jede Seite in diesem Szeneübergreifenden Belauern wirft der jeweils anderen reflexartig Intoleranz vor. Das wirkt schon manchmal Höhlenmenschenartig – und bist du nicht meiner Meinung, so schlag’ ich Dir den Schädel ein (bei der harmloseren Variante davon wird der „Gegner“ nur medial „erledigt“). Im Übrigen ist es nicht gerade sehr intelligent, wenn man ständig nur die Meinungen toleriert, welche die eigene widerspiegeln – willkommen in der (Filter-)Blase, kann ich da nur sagen, außerhalb ist es ja sooo gefährlich, und man müsste nicht nur andere Standpunkte ertragen, sondern  sogar eigene eventuell revidieren sowie Argumente suchen. Das geht ja gar nicht…! Die vielbeschworene Diversität würde mehr Spaß machen und wäre auch realistischer, wenn hier Inder, afrikanische Albinos, nordamerikanische Indianer, die Inselbewohner des Pazifik, Tibeter,  Sami (Finnland),  Ainu (Ureinwohner Japans),  Inuit („Eskimos“),  Amazonasvölker oder Aborigines (Ureinwohner Australiens) aufschlagen würden und sich keiner mehr darüber Gedanken macht. Das wäre die Implementierung vieler Kulturen in unsere Gesellschaft, welche nicht unbedingt im Fokus der Weltpolitik stehen. Auf die Gefahr hin, dass sich unsere Vergangenheit wiederholt, wird von allen Seiten gehetzt, was das Zeug hält. Wehret aber den Anfängen! Außerdem wäre eine solche Verhaltensweise nur Wasser auf die Mühlen der echten Rechten. Um faschistoiden Tendenzen entgegenzuwirken, bedient man sich selbst solcher Mittel? Gruselig. Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, oder wie, oder was? Wo hört subjektives Unsicherheitsgefühl auf, wo beginnt Paranoia, wo enden Propaganda und Manipulation? Es gibt dazu einen Insidergag: Ich bin nicht paranoid, aber Euch kriegen sie auch noch…

Dietmar Doering

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert